Ampallang und Apadravya Piercing

Beim Ampallang-Piercing verläuft der Stichkanal waagerecht durch die Eichel des Mannes, während das Apadravya senkrecht durch die Eichel gestochen wird. Ansonsten unterscheiden sich diese Piercings nicht. Eine Kombination beider Varianten ist das Magic Cross Piercing, das besonders für beschnittene Männer geeignet ist. Bei vorhandener Vorhaut muss diese während der Heilphase konsequent zurückgezogen bleiben. Selten werden diese Piercings auch in der Eichelfurche platziert.

 

Durchführung:

Zunächst misst der künftige Träger den kompletten Durchmesser seiner erigierten Eichel, von der Eintritts- bis zur Austrittsstelle des Piercings, um das geeignete Schmuckstück auszuwählen. Vor dem eigentlichen Stich ertastet der*die Piercer*in mit einem Instrument die Spitze der Schwellkörper, um die korrekte Position zu ermitteln. Anschließend wird die Eichelspitze mit einer Klemme fixiert, wodurch die Schwellkörper zurückgedrängt und Verletzungen vermieden werden. Der Stich erfolgt, und ein Stab wird durch den Kanal gezogen, der lang genug sein muss, um auch bei einer Erektion zu passen. Beim Apadravya-Piercing verläuft der Stichkanal häufig durch die Harnröhre, was den Heilungsprozess durch Eigenurin beschleunigt. Da es sich um eine äußerst sensible Zone handelt, kann die Harnröhre betäubt werden, dennoch sind starke Schmerzen nicht auszuschließen.

Barbell
Barbell

Schmuckart:
Ein gerader Barbell ist hier ideal. Als Erstschmuck sollte er überlang sein, um bei Schwellungen während der Heilung ausreichend Platz zu bieten. Eine Mindeststärke von 1,6 mm, besser 2,0 mm, wird empfohlen. Nach der Abheilung ist eine Dehnung von 2,0 mm bis 4,0 mm möglich.

 

 

 

Kosten:
Für ein Ampallang-Piercing fallen Kosten zwischen 70 und 100 Euro an, während ein Apadravya-Piercing mit 80 bis 150 Euro zu Buche schlägt. Die Beratung und Durchführung erfordern einen hohen Aufwand.

Risiken:
Die Gefahren sind geringer als angenommen. Wie bei jedem Piercing können Entzündungen auftreten sowie stärkere Blutungen, die noch Minuten nach dem Eingriff andauern können.

 Heilung & Pflege:
Die Heilungsdauer beträgt etwa 3 bis 6 Monate. Bis zur vollständigen Abheilung sollte der Schmuck nicht herausgenommen werden, und auch Dehnungen sind in dieser Zeit zu vermeiden.

Sex nach dem Stechen:
Nach dem Eingriff ist es ratsam, etwa zwei Wochen auf Geschlechtsverkehr zu verzichten und anschließend Kondome zu verwenden. Vorsichtige Selbstbefriedigung kann bereits nach einigen Tagen wieder erfolgen.

Wirkung:
In Borneo und im altindischen Kamasutra trugen Männer das Apadravya-Piercing zur Steigerung der Lust, sowohl bei sich selbst als auch besonders bei der Frau. Es wird auch Happydravya genannt. Das Piercing erhöht den Widerstand beim Geschlechtsverkehr, wodurch in vielen Positionen der G-Punkt der Frau und die männliche Harnröhre stimuliert werden. In der indischen Kultur glaubt man sogar, dass ohne dieses Piercing kein voller Lustgewinn möglich sei.